Ratsarbeit
- Antrag an den Gemeinderat
Ganter-Siedlung
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
die UWG Fraktion regt die Ausarbeitung eines Konzeptes zur Errichtung eines Modellwohngebietes „Ganter Siedlung“ an.
Es soll durch ökologische und innovative Ideen auch überregional Strahlkraft entwickeln. Mit diesem Projekt kann die
Entwicklung des ländlichen Raums um einen gemeinschaftlichen Ansatz bereichert werden. Durch die Klimadebatte und verstärkte Impulse zu einem nachhaltigeren Leben, ist das Bewusstsein und eine Offenheit für neue Wohnmodelle in der Gesellschaft vorhanden. Eine Nachfrage nach entsprechendem Wohnraum dürfte vorhanden sein.
Die Grundideen für die Siedlung sind:
Es soll ein Musterprojekt für Hausbau mit reduziertem CO2
– Fußabdruck „carbon footprint“, also möglichst CO2
– neutral werden.
Wird z. B. Holz beim Hausbau verwendet, speichert es über die gesamte Nutzungsdauer das gebundene CO2 aus der Atmosphäre. Geerntetes Holz wird durch Neuanpflanzungen ersetzt, die wiederum CO2 speichern. In der Modellsiedlung könnte man verschiedene ökologischen Bauweisen zulassen. Dies könnten z. B. Holz-/Lehmbau, Holzrahmenbau, Blockhausbau, Strohballenhausbau und weitere passende Bauformen sein. Die regionalen Handwerksunternehmen der Gemeinde und des Kreises sollten in die Planungen des Gebietes einbezogen werden, so dass eine Art Kompetenzcluster für ökologischen Hausbau in der Gemeinde Ganderkesee entstehen könnte.
Für den Strohballenhausbau stünde in Verden mit dem Norddeutschen Zentrum für Nachhaltiges Bauen (http://www.nznb.de) ein Knotenpunkt für nachhaltiges Bauen in kurzer Reichweite zur Verfügung. An dem Standort
werden auch Praxis-Schulungen durchgeführt. Stroh ist inzwischen als Baustoff zertifiziert und erfüllt auch die Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen F 30B mit Kalk bzw. Lehm und F 90B mit Kalk gemäß DIN 4102-2:1977-09 bei einseitiger Brandbeanspruchung.
Angesprochen werden können mit diesem Projekt Menschen, die moderne, reduzierte Wohnkonzepte bevorzugen. Als
Zielgruppen sind Familien, die naturnäher, gemeinschaftlicher und umweltorientierter leben möchten, denkbar. Sie finden in der Gemeinde Ganderkesee eine gute Infrastruktur und viel Natur. Die andere Zielgruppe könnten Personen aus der Zielgruppe der über 50-Jährigen sein, die sich räumlich verkleinern möchten, weil z. B. die Kinder ausgezogen sind. Auch jungen Erwachsenen könnte man in diesem Kontext günstige kleine Wohnungen oder Tiny Houses anbieten, um sie nicht als Anwohner der Gemeinde zu verlieren.
Im Zuge der Modellsiedlung könnte eine Anbindung von Grünland/Ackerflächen für eine solidarische Landwirtschaft
(Solawi) in Zusammenarbeit mit den Landwirten erfolgen. Diese Flächen könnten in unmittelbarer Nähe zur Wohnsiedlung umgenutzt und z. B. als Streuobstwiesen/Gemüsegärten ausgewiesen werden. Eine Alternative zur
„Solawi“ wären kleinere Gemeinschaftsflächen, die für Hochbeete, Spalierobst und Obststräucher sowie als Aufenthaltsbereich für Jung und Alt genutzt werden könnten.
Zur Förderung der ehrenamtlichen Arbeit könnten Funktionsträger aus Feuerwehren ein bevorzugtes Kaufrecht für die
Wohneinheiten erhalten, wenn dies durch die Lage des Gebietes einen Standortvorteil für die Bereitschaftszeit bei
Einsätzen bieten würde.
Antragsschreiben
Der oben aufgeführte Antrag steht Ihnen hier auch im Original zur Einsicht und zum Download zur Verfügung.